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Mit Freude präsentieren wir den neuen Band der Reihe "Archivmaterial zur Geschichte Kärntens" (Gradivo za zgodovino Koroške), der von unserem Archivar Dr. Vinko Skitek vorbereitet wurde.
Die Sammlung "Archivmaterial zur Geschichte Kärntens" setzt mit ihrer zweiten Ausgabe bzw. ihrem zweiten Band den Weg fort, wichtige archivarische Quellen zur Geschichte Kärntens auf beiden Seiten der Grenze zu veröffentlichen. Dieser Band ist der wissenschaftlich-kritischen Veröffentlichung der Rechnungsbücher (Jahresrechnungen) des Bergrichters Egidius Leschendurst aus Friesach aus der Zeit zwischen 1580 und 1589 gewidmet.
Die Buchsreihe Archivmaterial zur Geschichte Kärntens (Gradivo za zgodovino Koroške) ist um einen neuen Band reicher, der sich mit dem Betrieb des Berggerichts Breže/Friesach in Kärnten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts befasst. In dieser Zeit war innerhalb dieses Berggerichts ein spezielles unteres Berggericht für Črna, Razbor und Slovenj Gradec tätig. Die zentrale Archivquelle, die einer wissenschaftlich kritischen Veröffentlichung unterlag, waren die erhaltenen Jahresrechnungen bzw. Rechnungsbücher des Bergrichters Egidius (Gilg) Leschendurst aus den Jahren 1580–1589. Darin erfasste er Daten über die Menge des gewaschenen Goldes in Teufenbach in der Obersteiermark, über die angefallenen Silbererze in Zienitzen, Waxenstein, Meiselding, Kraig, Dreschlberg und Gulitzen in der Nähe von Breže/Friesach sowie Ranten und Walchen bei Murau. Darüber hinaus geben die Jahresrechnungen auch Auskünfte über die Menge an Silbererz, die in der Gegend von Črna, Razbor und Slovenj Gradec abgebaut wurde. Für das letztere war ein besonderer unterer Bergrichter für Črna, Razbor und Slovenj Gradec zuständig. Aus den erhaltenen Jahresrechnungen geht hervor, dass 1580 Anton Freyberger und 1581-1585 Matheus Strusnigk diese Tätigkeit ausübten. Beide berichteten auch über die Kontrolle der Goldwäschern an der Drau bei Vurberk. Aus den Quellen geht nicht nur hervor, wie viel Silbererz die Knappen ausgegraben haben, wie viel Silber das Erz enthielt, wie es verhüttet wurde und wie viele Abgaben sie entrichten mussten, als sie dieses fast reine Silber dem Bergrichter vorlegten, sondern auch die Ursachen der Stagnation und den Niedergang des Bergbaus im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts in den innerösterreichischen Ländern.
Die Veröffentlichung entstand in Zusammenarbeit mit dem Kärntner Landesarchiv in Klagenfurt (Celovec), wo die Bedeutung der Arbeit, der gemeinsamen Veröffentlichung und damit der weiteren Stärkung guter Beziehungen zwischen den beiden Archiven erkannt wurde. Um dies zu unterstützen, wurde eine zweisprachige Veröffentlichung in slowenischer und deutscher Sprache erstellt.
Herzliche Glückwünsche an Dr. Vinko Skitek für seine geleistete Arbeit.